Скачать книгу - Diener zweier Herren


Waren Juristen in der DDR «ideologieanfalliger» als die Vertreter anderer Berufe? Dienten die Rechtswissenschaftler einem «Unrechtsstaat»? Wie ging die SED mit den Juraprofessoren um, wie brav befolgten diese die Parteibeschlusse? Die US-amerikanische Rechtshistorikerin Inga Markovits benutzt die Juristische Fakultat der Humboldt-Universitat zu Berlin als Labor, um zu beschreiben, wie sich Juristen in der DDR im Spannungsfeld zwischen Macht und Recht bewegten. Sie erzahlt die 40-jahrige Geschichte der Fakultat aus drei verschiedenen Perspektiven: als Anpassung und Unterwerfung unter die SED, als murrisches Ausweichen und Unterwandern von Parteibeschlussen sowie als Verschlei? des politischen Glaubens an den Sozialismus oder zumindest an die Partei. Markovits resumiert: Die DDR wurde nie zum «Rechtsstaat» im technischen Sinn des Wortes, aber sie war auch kein «Unrechtsstaat», sondern bewegte sich im Laufe der Jahrzehnte vom «Nicht-Rechtsstaat» allmahlich auf den Rechtsstaat zu.